Ode(r) Papier

Ich wurde zum 32. Internationalen Landschaftspleinar nach Schwedt/Oder eingeladen. In diesem Kontext  habe ich mich mit dem be-/entstehenden Raum des Nationalparks Unteres Odertal mit dem vorgegebenen Motto Artenvielfalt auseinandergesetzt.

Meine Rauminstallation entstand vor Ort. Sie setzt sich mit Oderpapier auseinander, welches im Naturpark am Schilfrohr haftet, und dessen Haptik und Optik zwangsläufig an handgeschöpftes Papier erinnert. Besonders fasziniert hat mich die Transparenz und Struktur des äußerst feinen Materials, die – hält man es ins Licht – wie grafische Arbeiten anmuten.

Ursprung der Materials sind grüne Fadenalgen, die wie Watte im Wasser aussehen und im gesamten Nationalpark zu finden sind. Fließt das Hochwasser aus den Poldern ab, setzen sich die Algen fest, trocknen ab und bilden diese einzigartigen Geflechte.

Die Algen sind allerdings nicht nur Segen, da Sie sich in den Schifffahrtsstraßen vermehren und in den Reusen der Fischer setzen. Schwimmer der Reusen bilden daher einen Teil meiner Installation. Sie halten die Installation im Gleichgewicht und stehen für den Menschen in der Natur. Ich denke, gegenseitige Achtsamkeit und ein ausgewogenes Gleichgewicht von Mensch und Natur sind Grundlage für uns, für den Erhalt der Arten – für ein ökologischen Gleichgewichts, für unsere Zukunft.